Samstag, 29. Juni 2013

Hals- und Beinbruch...

... ist mir beides bisher zum Glück erspart geblieben.

Das heißt aber nicht, dass ich immer unglimpflich davonkomme, wie ich schmerzhaft feststellen musste.
Bis Donnerstag war die schwerste Verletzung, die ich mir je eingefangen hatte, ein geprellter Arm. Und das war im Skikurs in der 7. Klasse, nachdem ich mich beim Snowboarden zweimal überschlagen hatte.

Wie gesagt ... bis Donnerstag.
Da war nämlich mein letzter Schultag. Hab nur noch die mündliche Abschlussprüfung am Dienstag und dann war's das.
Selbstverständlich war also der Donnerstag genau der Tag, an dem ich mit dem Roller vom Bahnhof heimfuhr - im Regen. Und selbstverständlich war ich schon beinahe zu Hause, als mir eine junge Frau im Auto die Vorfahrt nahm, weil sie mich wegen einem geparkten Auto nicht gesehen hatte.
Ich wollte hinten um ihr Auto herum ausweichen, der Roller rutschte auf dem nassen Asphalt weg ... und Isi lernte fliegen.

Allerdings nur ca. 1,5 Meter weit und mit einer wundervollen Bauch- bzw. Seitlandung.

Ergebnis: Bänderriss außen am rechten Knöchel, aufgeschürfter Ellenbogen, die Knie sehen aus wie die Haut von Aliens: grün und blau.

4-6 Wochen Schiene tragen und an Krücken gehen.

Am 8. Juli will ich mit meinen Eltern für eine Woche nach London. Ich muss nicht extra sagen, wie verflucht scheiße das Timing ist, oder? Aber ich hoffe, dass es mir bis dahin wieder soweit gut geht, dass ich wenigstens eingermaßen laufen kann. Die Chancen stehen recht gut.

Was den Roller betrifft: ordentlich verkratzt, eine Abdeckung am Licht fehlt, die Lenkung spinnt ein wenig. Muss sich der Mechaniker mal ansehen. Gottseidank übernimmt die Versicherung der Autofahrerin die Kosten - jedenfalls sollte sie das.

Noch ein Punkt für das großartige Timing: durch Aufenthalt in der Notaufnahme mal eben 4 Stunden verloren, in denen ich hätte lernen können, sowie den restlichen Abend. Dank Schmerzen + Schmerzmittel und "Bein hochlegen und kühlen!!!" war mit Lernen nicht viel her.

Mit Schreiben übrigens auch nicht. Scheine mir in der linken Hand irgendwas überdehnt zu haben, ist aber erträglich.

Wenigstens die riesige, eiförmige Beule an meinem Knöchel ist inzwischen wieder geschrumpft. Größter Schmerzfaktor ist übrigens nicht der Bänderriss sondern die Muskeln im rechten Oberschenkel. Die krampfen ständig, weil ich das Bein so wenig bewege. Verdammte Scheiße.

Aufwachen und denken, jemand will einem das Bein absägen: so fängt der Samstagmorgen gut an.

Größtes Ärgernis (abgesehen von der Sorge wegen London): meine wunderschöne, geliebte Lederjacke hat ein Loch im Ärmel. Auf dem Bauch herumzuschlittern hat absolut keine Spuren hinterlassen. Aber ein Loch ist im Ärmel (da, wo ich keine Verletzung habe). Bitte kurz über diesen Unsinn den Kopf schütteln.

Hier ein paar Bilder:

wie man sieht, ist das rechte Knie schön angeschwollen und der blaue Fleck ght bis runter zum Schienbein
(wenn auch noch recht farblos)

Ein Eispack, mein neuer bester Freund. Dafür muss ich zwar die Schiene abmachen, aber solange ich liege ist das okay.
Und jetzt noch eine positive Nachricht:

Am Dienstag habe ich endlich meine Noten von der schriftlichen Abschlussprüfung bekommen.
Nachdem mein Lehrer die Noten vorgelesen hatte, entspann sich folgendes Gespräch:
Ich: "Tja... äh... das ist ... also... hui, das ist..."
Direktor: "Ärgerlich?"
Ich: "Ja... verdammter Mist. Scheiße Mann!"
Das erste Gespräch mit meinem Direktor nach 3 Jahren. Und ich sage "Scheiße Mann".
Akute Hirnschmelze bestätigt.

Meine Noten in den fünf Tests: eine 2, der Rest 1er. Ich bin baff.

Offenbar bin ich übrigens Jahrgangsbeste, aber sie wissen noch nicht, ob schulintern oder bayernweit. Das hab ich übrigens erst abends bei der Party ganz nebenbei von einer Lehrerin erfahren. Hätte man mir ja nicht mal vorher sagen können oder so. Dann hätte ich auch gewusst, warum mich meine Lehrerinnen praktisch angesprungen haben... naja, was solls :D Werd mich nicht beschweren.

Jetzt muss ich nur noch für die mündliche Prüfung am Dienstag lernen. Und das Bein hochlegen.



Alles Isi!

Dienstag, 18. Juni 2013

Das tapfere Schülerlein

Es war einmal ein Schülerlein, das musste dringend für die mündliche Abschlussprüfung lernen, hatte jedoch absolut keine Lust, weil es a) einen schrecklich faulen inneren Schweinehund hatte und b) genau wusste, dass es den ganzen Mist eigentlich längst konnte, nur irgendwo im Gehirn vergraben hatte.

Doch dann raste der Monat Juni nur so dahin und das Prüfungsdatum (irgendwann zwischen dem 1. und 5. Juli) rückte immer näher und näher und näher ...

Da bekam das Schülerlein langsam aber sicher Panik - hauptsächlich, weil alle um es herum Panik bekamen - und beschloss, sich das ganze Zeug doch mal anzusehen.

So kam es, dass das tapfere Schülerlein bei einer Außentemperatur von 36,1°C an seinem Schreibtisch saß und einen großen Stapel Karteikarten über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, die Gewaltenteilung in den USA und die amerikanische Verfassung schrieb, ehe ihm beinahe die Hand ab- und die Augen rausfielen.

Was da auf den Blättern stand, konnte ja schließlich unmöglich korrekt sein:

1. Der Congress hat nur die Macht, die ihm in der Constitution ausdrücklich zugesprochen wird und sonst keine.

2. Wenn der Congress das Gefühl hat, er bräuchte mehr Macht, um seine zugesprochene Macht auszuüben, so hat er diese Macht ebenfalls.

Und so kam es, dass das tapfere Schülerlein feststellte, dass a) es genau den selben Mist schon einmal gelernt hatte und b) sich Regel #1 und Regel #2 gegenseitig aufhoben. Und so schrieb es folgendes auf seine Karteikarte: "WHAT THE FUCK?!"


Und wenn es nicht am Hitzeschlag oder Nervenzusammenbruch gestorben ist, dann lernt das tapfere Schülerlein auch morgen wieder...

Alles Isi!

Samstag, 8. Juni 2013

Warum ich die besten Lehrer habe

Im Juli endet mein drittes Schuljahr an der Dolmetscherschule - dann ist meine Ausbildung beendet und es heißt Abschied nehmen von vielen Menschen, die ich lieb gewonnen habe.

Erstaunlicherweise werde ich - abgesehen von meinen Freunden - vor allem meine Lehrer vermissen.

Sie sind jung oder alt, männlich oder weiblich, streng oder nachsichtig. Und ohne Ausnahme vollkommen durchgeknallt.

Sie schließen Sekretariat und Lehrerzimmer wegen "dringender Verwaltungsaufgaben" (laut Schild) um dann einen Sektumtrunk zu halten und Kuchen zu essen. Sie lassen Unterrichtsstunden platzen, um mit uns Eisessen zu gehen. Sie kommen zu spät zur nächsten Unterrichtsstunde, um im Pausenhof nach der letzten Abschlussprüfung mit uns Bier oder Sekt zu trinken (Flaschen, die sie an den Augen des Rektors vorbei ins Gebäude geschmuggelt haben).

Einige Dinge, die ich von ihnen gelernt habe:
1. Die meisten Lehrer haben keine Ahnung davon, wie man ein MacBook benutzt.
2. Menschen unterscheiden zwischen Rechts und Links, dem Spiegel ist es egal. (Orginalzitat)
3. Man kann auch dann noch unterrichten, wenn man schon vor 10 Uhr morgens eine halbe Flasche Sekt intus hat.
4. Das Universum ist ein Donut.

Wie ich jetzt spontan darauf komme, sie in den Himmel zu loben?

Weil eine meiner Lehrerinnen, eine Schottin, extra für mich ihre Mutter zur Post in Schottland schickte, um Briefmarken zu kaufen. Dieses Jahr ist der 200ste Geburtstag von "Pride and Prejudice" (zu Deutsch: "Stolz und Vorurteil") von Jane Austen. Ich liebe Jane Austen. Sie ist zweifellos eine der großartigsten Schriftstellerinnen, deren Werke mir je unter die Augen gekommen sind. Und anlässlich dieses Jahrestages gibt es Sonderbriefmarken.

Womit ich gerechnet hatte, waren ganz normale Briefmarken, wie man sie bei uns in der Post auch jederzeit bekommt.

Was ich tatsächlich bekam, ist das hier:





Entschuldigt mich, während ich fangirle...

Alles Isi!

Samstag, 1. Juni 2013

Projekt 500/356 - Mai

Ohne großen Firlefanz, hier meine Statistik vom Mai:

 

Alles Isi!