Mittwoch, 14. März 2012

Mit Metaphern lernen

Kennt ihr das, wenn man sich Freitags in der Schule ein wenig seltsam fühlt und denkt, man hätte zu viel Schule gehabt, nur um dann abends schon um 10 Uhr mit 38° Fieber im Bett zu laden? Tja, so ging es mir. War auch gleich das ganze Wochenende und noch Montag und Dienstag krank und befinde mich auf dem Wege der Besserung. Um mir eine Beschäftigung zu geben, hab ich morgen einen Test in Fachkunde Medizin. Hurra.

Die Themen sind ja recht einfach - Viren/Bakterien und das Immunsystem.

Das Problem ist nur, dass ich mir so trockenen Kram einfach nicht merken kann. Deshalb habe ich eine Lernmethode entwickelt, die für mich persönlich prima funktioniert. Muss daran liegen, das ich Autorin bin: Metaphern!

Eine meiner neuesten Metaphern sieht so aus:

T-Lymphozyten produzieren Helferzellen und Killerzellen.
die Helferzellen erkennen die Antigene, funktionieren also im Grunde wie die Augenzeugen bei der Polizei die hinterm Glas stehen und "Der da wars!" sagen
 Ein weiteres Beispiel:
Tja, und dann gibts noch die Autoimmunkrankheiten, wobei das Immunsystem die körpereigenen Proteine sieht und für Antigene hält und dann prompt eine Immunreaktion auslöst, obwohl ja eigentlich gar nix los ist - etwa so, als würde ein besoffener Teenager nur so zum Spaß bei einer Bank den Alarm auslösen. Sofort rückt ein Einsatzkommando aus, weil sie glauben, es handelt sich um einen Banküberfall, obwohl ja eigentlich gar nix los ist. Dann hast du ein ganzes SEK-Team, das ziellos in der Innenstadt herumirrt und haufenweise Steuergelder verschlingt und dann gehts allen dreckig, obwohl es ja gar keinen Grund für den Einsatz gab.
Und habt ihr euch auch schon immer gefragt, wie ein Virus sich fortpflanzt? Ich kann es sogar euren Geschwistern aus der Grundschule erklären: 
der Virus heftet sich mit seinen Oberflächenproteinen an Rezeptoren auf der Oberfläche der Wirtszelle und dringt dann in die Zelle ein
....mein Kopf zeigt mir ein schönes Bild von einer Raumsonde, die an einem Planeten andockt und Bodenproben nimmt...
Teile des Virus oder der gesamte Virus dringt in die Wirtszelle ein, eine Proteinhülle wird abgeschossen und Nukleinsäure freigesetzt
.... die Sonde gräbt sich in den Planeten rein und feuert Minisprengsätze ab
die Nukleinsäure stellt Kopien von sich selbst her, die aus Material der Wirtszelle hergestellt werden (manchmal aus den Enzymen)
... die Sprengsätze explodieren, setzen Säure frei, die sich in den Planeten frisst und dabei alles, was sie berührt, ebenfalls zu Säure werden lässt....
die Zelle schwillt an, platzt auf, mehr Viruspartikel werden freigesetzt und befallen andere Zellen
der Planet schwillt an, weil er bis zur Oberkante Unterlippe mit Säure angefüllt ist und platzt schließlich wie ne Wasserbombe und die Säure, die inzwischen wieder zu eigenen Raumsonden geworden ist, fliegt durchs Universum und trifft auf andere Planeten, wo der ganze Mist von vorne losgeht
Und so, meine Damen und Herren, sieht es aus, wenn ich für eine Schulaufgabe lerne.

Einziges Problem: ich muss mir regelmäßig in den Tests Lachkrämpfe verkneifen und außerdem aufpassen, dass ich nicht versehentlich die Metapher selbst aufschreibe.
Auf die Frage: "Wie funktioniert eine Autoimmunkrankheit?" sollte man NICHT mit einem SEK-Team antworten.

In diesem Sinne wünsche ich mir selbst und allen anderen eine gute Besserung und warte darauf, dass die Erkältungsviren in meinem Körper von der Polizei überwältigt und des Landes verwiesen werden...

Alles Isi!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Meinungen, Hoffnungen, Ängste und Träume bitte hier eingeben: